Über 1200 Unterschriften an Landrat Dallinger übergeben

„Rettet den Entenpfuhl“: Bürgerinitiative dankt für Unterstützung und bleibt am Thema dran
Die Vertreter der Bürgerinitiative „Rettet den Entenpfuhl“ überreichen Landrat Stefan Dallinger (3. v. l.) die gesammelten Unterschriften.  Bild: BI

DIE VERTRETER DER BÜRGERINITIATIVE „RETTET DEN ENTENPFUHL“ ÜBERREICHEN LANDRAT STEFAN DALLINGER (3. V. L.) DIE GESAMMELTEN UNTERSCHRIFTEN. BILD: BI

Ketsch/Schwetzingen. Die Vorstände der Bürgerinitiative (BI) „Rettet den Entenpfuhl“ überreichten dem Landrat des Rhein-Neckar- Kreises, Stefan Dallinger, die mehr als 1200 gesammelten Unterschriften von Bürgerinnen und Bürgern aus umliegenden Gemeinden. Damit wenden sie sich deutlich gegen eine Auskiesung und ein angeschlossenes Betonwerk mit Verwaltungsgebäude und setzten damit ein klares Zeichen für den Erhalt des Gewann Entenpfuhl, heißt es in einer Mitteilung der BI.

Beim betreffenden Gebiet Gewann Entenpfuhl handelt es sich um eine Waldfläche von ungefähr 42 Hektar, die in der Nähe der Gemeinde Ketsch und auf der Gemarkung von Schwetzingen liegt, welche für die Wasserversorgung des Wasserwerkes Schwetzinger- Hardt überaus wichtig und wertvoll ist (wir berichteten mehrfach). Zum besseren Verständnis sei ein Fußballfeld angeführt, das normalerweise 105 mal 68 Meter groß, das ist eine Fläche von 0,72 Hektar. Somit sei also hier die Rede über eine zusammenhängende Waldfläche „von satten 58 Fußballfeldern“, so die BI. „Bei dem Gespräch mit dem Landrat legten wir unsere deutlichen Bedenken dar, sprachen über Alternativen, welche es gibt, und die sehr wichtige Aufgabe des Klimaschutzes. Landrat Dallinger hingegen verwies darauf, dass der Ablauf des Verfahrens nach den gesetzlichen Vorgaben geprüft und danach entsprechend entschieden wird“, heißt es weiter.

Mehr Zuspruch als gedacht

Die BI bedanke sich für die überaus starke Unterstützung von den Bürgerinnen und Bürgern – statt der angestrebten 1000 Unterschriften bis Ende März seien es am Ende sogar über 1250 Unterschriften geworden. Wobei die Nachfrage nach dem Wunsch sich an der Unterschriftenliste zu beteiligen in den umliegenden Kommunen ungebrochen hoch ist. Die Bürgerinitiative „Rettet den Entenpfuhl“ bleibe weiter eng am Thema dran, bis diese Angelegenheit endgültig im Sinne der unterzeichnenden Bürgerinnen und Bürgern entschieden sei, heißt es abschließend.

Bericht aus der Schwetzinger Zeitung vom 17.04.2023

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Infostände

Freitag, 03.03.2023 – 14:00 – 17:00 Uhr

Infostand der BI Rettet den Entenpfuhl in Oftersheim neben dem Wochenmarkt auf dem Festplatz der Roland-Seidel-Halle.

Samstag, 18.03.2023 – 8:00 – 13:00 Uhr

Infostand der BI Rettet den Entenpfuhl in Schwetzingen, Mannheimer Straße, Fußgängerzone Ecke Heidelberger Straße vor der Buchhandlung.

Wir informieren über den aktuellen Stand im Entenpfuhl und bitten die Mitbürger um Unterstützung, indem Sie gegen den Sand- und Kiesabbau im Entenpfuhl auf unserer Unterschriftenliste unterschreiben.

23.09.2022, 10:00 bis ca. 17:00 Uhr Infostand in Schwetzingen auf den kleinen Planken

Am Freitag, 23.09.2022 sind wir von 10:00 Uhr bis ca. 17:00 Uhr in Schwetzingen auf den kleinen Planken, um die Bevölkerung über die aktuelle Lage im Entenpfuhl zu informieren und Unterschriften gegen die Abholzung des Entenpfuhls zu sammeln. 


	

Begehung Entenpfuhl mit CDU MdL Andreas Sturm

Am Samstag, 17.09.2022 um 10:00 Uhr trifft sich der Landtagsabgeordnete Andreas Sturm mit der Bürgerinitiative „Rettet den Entenpfuhl“ zu einer Begehung des Waldareals am Parkplatz der Hundewiese in Ketsch (verlängerter Heuweg). 

Andreas Sturm wird von der örtlichen CDU und Jungen Union begleitet und möchte sich ein Bild über den aktuellen Zustand des Entenpfuhls machen, insbesondere nach den heißen Sommermonaten. 

Ziel ist es den Wald am Entenpfuhl weiter zu erhalten. 

Die Bevölkerung ist herzlich zu diesem Termin eingeladen.

Grundwasserschutz als höchstes Gut

Entenpfuhl: Dr. Andre Baumann ist bei der Bürgerinitiative zu Gast und kann dort für Beruhigung sorgen

Umweltstaatssekretär und Grünen-Landtagsabgeordneter Dr. Andre Baumann (3. v. r.) ist bei der Bürgerinitiative „Rettet den Entenpfuhl“ und steht Rede und Antwort zum geplanten Kiesabbau in dem 42 Hektar großen Waldstück auf Schwetzinger Gemarkung.  Bild: Widdrat

UMWELTSTAATSSEKRETÄR UND GRÜNEN-LANDTAGSABGEORDNETER DR. ANDRE BAUMANN (3. V. R.) IST BEI DER BÜRGERINITIATIVE „RETTET DEN ENTENPFUHL“ UND STEHT REDE UND ANTWORT ZUM GEPLANTEN KIESABBAU IN DEM 42 HEKTAR GROSSEN WALDSTÜCK AUF SCHWETZINGER GEMARKUNG. BILD: WIDDRAT

Bericht aus der Schwetzinger Zeitung von Volker Widdrat am 25.07.2022

Heinz Eppel und Werner Zieger vom Vorstand der Bürgerinitiative (BI) „Rettet den Entenpfuhl“ freuten sich, dass Umweltstaatssekretär Dr. Andre Baumann sein Versprechen eingelöst hat. Der Grünen-Landtagsabgeordnete kam am Freitagabend vor Ort zu einem Rundgang durch das 42 Hektar große Waldgebiet, in dem die Firma Krieger aus Neckarsteinach Sand und Kies abbauen möchte (wir berichteten mehrfach).

Baumann war vorher mit Landwirtschaftsminister Peter Hauk bei der Aufsichtsratssitzung von Forst BW und anschließend bei einer Exkursion durch die Schwetzinger Hardt gewesen. Gegenüber den zwei Dutzend Teilnehmern des BI-Treffens sprach er von einem „desolaten Zustand“ und einer „ökologischen Katastrophe“ für den Hardtwald. Kiefern und Buchen seien krank, Kermesbeere und Spätblühende Traubenkirsche breiteten sich aus.

Er sei an diesem Tag bei der BI nicht als Staatssekretär und Landespolitiker zu Gast, meinte Baumann. Für die Genehmigung für eine geplante Auskiesung im Entenpfuhl sei allein das Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises zuständig. Regionale Abbaustätten seien zwar wichtig, aber noch wichtiger sei es, das Wasserschutzgebiet zu bewahren: „Der Grundwasserschutz ist das höchste Gut.“

Das „grandiose Gebiet“ hier versorge Zehntausende Menschen mit Wasser. „Ein Baggersee schafft eine Wunde für das Grundwasser, Schadstoffe könnten nicht mehr so einfach von den Brunnen weggehalten werden“, führte er aus und lehnte das Entenpfuhl-Projekt ab. Durch eine Nassauskiesung, die wegen der geplanten Schutzzone nach dem Wassergesetz Baden-Württemberg sowieso unzulässig wäre, werde das Wasserschutzgebiet Schwetzinger Hardt gefährdet. Das Landratsamt habe auch noch keinen Antrag der Firma Krieger vorliegen, die Unterlagen seien nicht vollständig, so Baumann: „Ich bin da ganz entspannt und mache mir noch keine Sorgen.“

Die Teilnehmer des Treffens hörten es mit Freude. Die Runde diskutierte über eine nachhaltige Rohstoffnutzung zum Schutz der Wälder und über das Thema Windkraftanlagen. Baumann plädierte für eine klimafreundliche Rohstoffgewinnung und eine nachhaltige Baupolitik. Ziel sei, den Betonbau zu reduzieren und mehr Recyclingbeton zu verwenden. Das Land habe längst ein Konzept für eine nachhaltige Gewinnung und Nutzung mineralischer Rohstoffe. Das könne sogar in den örtlichen Bebauungsplänen festgelegt werden, warf Baumann manchen Gemeinden vor, hier „verlogen“ zu sein: „Gegen den Kiesabbau sein, aber in den Gemeinderatssitzungen die Bebauungspläne mit klimaschädlichem Beton dann durchwinken.“ Um Ökologie und Ökonomie zusammenzubringen, brauche man in den nächsten Jahren bei den Windrädern „einen massiven Zubau“ für die Energieversorgung. Zwischen drei und fünf moderne Windräder könnten im Entenpfuhl errichtet werden. Im Wahlkreis gebe es nur eine geeignete Fläche für Windkraftanlagen und dieses Areal reiche vom Wald bis zu den Äckern bei Ketsch. Die Windräder, ein halber Hektar pro Anlage reicht, könnten dann die Bürger hier mit Strom versorgen. BI-Vorstand Werner Zieger sind eineinhalb Hektar Rodung natürlich lieber als die 42 Hektar im Falle eines genehmigten Kiesabbaus. „Windräder zerstören keinen Lebensraum“, bekräftigte Baumann.

Kohle und auch Gas müssten ersetzt werden. Außerdem sei der Entenpfuhl laut der Karte der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg eine geeignete Stelle für Windräder, die zudem wirtschaftlich betrieben werden könnten. Die Waldflächen zwischen der B 39 und der A?6 würden sich ebenso für den Windkraftausbau eignen. Abschließend ging Baumann noch auf eine mögliche Geothermie-Nutzung ein. Die GeoHardt GmbH als Tochtergesellschaft von MVV und EnBW strebt eine Förderung von heißem Wasser aus der Tiefe an. Baumann sieht geeignete Bereiche für eine Nutzung von Erdwärme in der Region. Zwischen drei und fünf Werke für die Wärmeversorgung könnten es hier schon sein, plädierte er für die Geothermie.

Am 22.07.2022 um 17:00 Uhr im Entenpfuhl

Gemeinsam mit Hr. Dr. Andre Baumann, Landtagsabgeordneter und Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft werden wir am 22.07.2022 um 17:00 Uhr eine vor Ort-Begehung im Entenpfuhl durchführen. Treffpunkt ist der Parkplatz an der Hundewiese (Heuweg) in Ketsch. Vor Ort, können alle interessierten Bürger Fragen zu den Themen Kiesabbau und deren Begleiterscheinungen stellen. Ein weiteres Thema ist Windkraft bzw. Windräder in der Region. Wir wissen alle, wie wichtig Energie für unseren Alltag ist. Die aktuelle politische Lage macht es uns und unseren politischen Vertretern nicht einfacher. Daher kommt, stellt eure Fragen und bringt eure Ideen mit ein, damit auch noch unsere Kinder und Enkel mit Freude in dieser Welt leben können.